Lernen über neue Medien

Gerade für einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien ist es wichtig nicht nur die Benutzung und Produktion neuer Medien zu beherrschen, sondern auch über mögliche Gefahren und Risiken, sowie Chancen informiert zu sein. Dazu empfiehlt es sich bei dem Einsatz von neuen Medien in geeigneten Nutzungsszenarien auch diese Themen zu besprechen und zu erarbeiten. Das Ziel der Medienbildung sollte es sein eine Mündigkeit bei den Schülerinnen und Schülern zu erreichen. Das bedeutet, dass sie selbstbestimmt und urteilsfähig sind und die Konsequenzen ihres Handels für sich und die Gesellschaft abschätzen können. Bei einem durchschnittlichen Einfluss von 470 Minuten pro Tag durch audiovisuelle Medien vor Bildschirmen unterschiedlichster Art werden Schülerinnen und Schüler durch unterschiedlichste Inhalte beeinflusst.

Die Risiken in der Nutzung sozialer Medien bewusst machen
Die meist genutzten Mitmach-Kanäle im Internet sind soziale Netzwerke wie facebook, Twitter, Instagram, Snapchat und weitere Dienste, die einen Austausch von Videos, Bildern, Audios und weiteren Inhalten ermöglichen und eine Verbindung zwischen einzelnen Nutzern schaffen. Die Teilnehmer solcher sozialen Netzwerke stellen teilweise auch private Fotos und Informationen ein, um befreundete Nutzer oder sogenannte „Follower“ an ihrem Leben teilhaben und ihre Tätigkeiten und Lebensereignisse durch „Gefällt mir“-Angaben oder Kommentare bewerten zu lassen. Diese Informationsfreigabe geschieht häufig unbedarft und ohne viel Überlegung. Jedoch werden mit einem solchen Post mitunter Rechte an dem Inhalt weitergegeben und eine großflächige Verbreitung ermöglicht. Die Betreiber sozialer Dienste haben durch das freiwillige Teilen von Informationen die Möglichkeit Persönlichkeitsprofile zu erstellen und Werbung aufgrund dieser Profile zu personalisieren und an Dritte zu verkaufen. Je nach Privatsphäreeinstellungen können sogar alle Informationen zu einer Person über öffentlich zugängliche Suchmaschinen und die Suchalgorithmen der sozialen Netzwerke für jeden angezeigt werden. Es ist notwendig diese Gefahren sozialer Messenger und Netzwerke zu bedenken und in das eigene Handeln bewusst mit einzubeziehen.

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum - Das Copyright beachten
Neben den eigenen Persönlichkeitsrechten gibt es im Umgang mit neuen Medien jedoch auch andere Rechtsbereiche, die bei der Nutzung und Produktion von neuen Medien beachtet werden müssen. Eine große Rolle spielen dabei auch immer wieder das Urheberrecht und das Copyright. Gerade durch die hohe Anzahl an unterschiedlichen Quellen und den bereits vorhandenen Materialien ist die Versuchung oft groß genug diese Materialien einfach zu nutzen. Dass dabei jedoch schnell das Recht eines anderen verletzt ist, ist vielen nicht bewusst. Daher gehört es zum Lernen über neue Medien unabdingbar dazu über die Lizenzmodelle von Materialien im Internet Bescheid zu wissen und herauszufinden, wann ich welche Medien wie nutzen darf. Um die legale Nutzung von digitalen Materialien zu erleichtern, wurden die „Creative Commons“ entwickelt, die ein global einheitliches Lizenzmodell darstellen, unter dem bereits mehr als 1,2 Millionen Werke veröffentlicht wurden. Unter diesem Lizenzmodell gibt es leicht verständliche Lizenzierungen, die die Nutzung der unter ihr veröffentlichten Werke regeln.

Mobbing fällt im Internet besonders leicht
Die Möglichkeiten im Internet anonym aufzutreten oder bereits die räumliche Distanz zu anderen Menschen verleitet leicht auch dazu eine Äußerung zu machen, die beleidigend oder verletzend ist und die man jemandem nicht so einfach persönlich sagen würde. Häufig wird dabei von Cybermobbing gesprochen, was letzten Endes eine Zusammenfassung von mehreren Straftatbeständen darstellt und in verschiedene Formen der Belästigung, Bedrängung, Diffamierung oder Nötigung von Menschen oder Institutionen auftritt.  Gerade in Phasen der Identitätsfindung kommt es häufig zu Konfliktsituationen zwischen Schülerinnen und Schülern, die durch die Nutzung digitaler Medien jedoch nicht mehr nur auf den persönlichen Kontakt beschränkt sind, sondern auch in sozialen Netzwerken ausgetragen werden. Eine Aufklärung über die Auswirkungen und möglichen strafrechtlichen Konsequenzen gehört daher ebenso zu den Aufgaben der Medienkompetenzbildung.