Technische Voraussetzungen

Damit digitale Medien gewinnbringend in den Unterricht integriert werden können, ist eine solide funktionierende technische Infrastruktur unverzichtbar. An dieser Stelle sollte man zunächst auch nicht sparen, wenn man die zukünftigen Investitionen und die Wartung möglichst geringhalten möchte.

Schneller Internetzugang
Für den Einsatz digitaler Medien ist der Internetzugang unverzichtbar. Damit dieser aber sinnvoll und frustfrei genutzt werden kann, sollte eine entsprechende Bandbreite zur Verfügung stellen. Hierbei wird von Vertretern der Medienwirtschaft 0,5 Mbit/s pro aktivem Nutzer als geeigneter Richtwert im Downstream genannt. Das bedeutet für 100 aktive Nutzer wäre beispielsweise eine VDSL Leitung von 50 Mbit/s ausreichend. Wird das Konzept der Tablet-klasse jedoch flächendeckend in der Schule genutzt, sprengt die Nutzerzahl die mögliche Bandbreite von VDSL recht schnell. Daher wäre ein Glasfaseranschluss empfehlenswert und vor allem zukunftssicher. Zudem ermöglicht die Verbindung über Glasfaser einen höheren Upstream, der bei der Synchronisation ebenfalls ausschlaggebend ist. VDSL liefert bei 50 Mbit/s Downstream in der Regel einen Upstream von 10 Mbit/s, was umgerechnet auf 100 aktive Nutzer lediglich 0,1 Mbit/s entspricht. Ist eine hohe Bandbreite mit einem Anschluss am Schulstandort noch nicht verfügbar, lassen sich auch mehrere langsame Anschlüsse mit entsprechender Hardware übergangsweise zusammenlegen.

WLAN
Neben einer geeigneten kabelgebundenen LAN Netzwerkstruktur ist für die Tabletklasse auch eine entsprechende WLAN Infrastruktur im gesamten Schulgebäude einzurichten. Dabei ist vor allem zu beachten, dass ein WLAN-Accesspoint eine limitierte Anzahl an Endgeräten gleichzeitig versorgen kann. Das bedeutet, je mehr Nutzer sich einen drahtlosen Zugangspunkt teilen, desto langsamer und schlechter wird die Verbindung. Ebenso sollte auf einen derzeit gängigen Funkstandard geachtet werden, um die Zugangspunkte so lange wie möglich einsetzen zu können und kompatibel mit neuesten Geräten zu halten. Um eine erleichterte Administrierbarkeit zu gewährleisten und damit die Installationskosten, sowie laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten, ist die Auswahl von zentral administrierbaren Accesspoints angeraten.

Interaktive Whiteboards
Interaktive Whiteboards sind mittlerweile im Unterrichtsalltag bekannt und werden an immer mehr Schulen installiert. Allerdings gibt es auch hier eine immense Anzahl an unterschiedlichen Modellen und Herstellern. Wichtig ist es auch hierbei die Anforderungen bei der Anschaffung immer im Blick zu behalten. Üblich ist nach wie vor die Kombination aus PC, Beamer und Touch- oder Stifttafel, je nach verwendeter Technologie. Dabei sind die Nachteile derartiger Zusammenstellungen im täglichen Unterrichtsgebrauch doch noch zu hoch, um dafür einen Preis von bis zu 5.000 € zu rechtfertigen. So benötigen Beamer eine längere Zeit zum Einschalten und Aufwärmen der Lampe, sie besitzen einen recht lauten Lüfter, der im Klassenraum eine deutlich hörbare Störquelle darstellt, die Leistung der Lampe lässt meist nach 2.000 bis 4.000 Stunden nach und muss kostenintensiv ersetzt werden und die Verkabelung und Justierung aller Geräte kann in der Regel nur ein Dienstleister vornehmen. Die aktiven Tafeln, die als Projektionsfläche dienen, müssen häufig kalibriert werden, um mit der Projektion übereinzustimmen und sind daher nicht genau genug.
Der aktuelle Stand der Technik bietet mittlerweile eine preislich vergleichbare Alternative, die alle Nachteile der herkömmlichen interaktiven Whiteboards ausräumt. Interaktive Touchdisplays mit integriertem und austauschbaren PC-Modul sowie einer Stifttechnologie sind ideal für Unterrichtszwecke geeignet. Viele Displays unterstützen sogar die Nutzung mehrerer Stifte gleichzeitig, sodass ein Brainstorming, wie an einer herkömmlichen Tafel, direkt mit teilweise bis zu fünf Schülerinnen und Schülern erfolgen kann, statt nacheinander auf den Stift zu warten. Da keine Lampe vorgewärmt werden muss, ist das System, je nach PC-Modul, in bis zu 30 Sekunden einsatzbereit und mit einem lüfterlosen Design kaum hörbar. Im Vergleich zu einem Beamer ist auch eine höhere Auflösung bis 4K und eine höhere Farbtreue und Helligkeit zu erreichen, sodass der Klassenraum für den Einsatz nicht mehr zwingend abgedunkelt werden muss und die gezeigten Inhalte deutlich schärfer und besser lesbar sind. Zudem bieten viele Displays eine mögliche Technik zur kabellosen Übertragung von Bildschirminhalten tragbarer Geräte, wie Tablets oder Smartphones, an, sodass gerade in der Tabletklasse von jedem Endgerät ohne großen Aufwand präsentiert werden kann.